Auswirkungen auf die Umwelt: Unterschied zwischen den Versionen

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Ein häufig genanntes Motiv sich mit einer veganen Lebensweise zu beschäftigen sind Umfragen zu Folge die erhofften positiven Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima.<ref>Janssen, M. et al.(2016) Motives of consumers following a vegan diet and their attitudes towards animal agriculture; Appetite Vol. 105, 643-651 https://doi.org/10.1016/j.appet.2016.06.039 (n=329).</ref><ref>Umfrage für Vegan.eu (n=1307): „Warum vegan?“ https://www.vegan.eu/vegan-motive-umfrage/ </ref><ref>Umfrage für Veganz (n=24.000): https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1067492/umfrage/umfrage-zu-gruenden-fuer-den-veganismus-in-europa/</ref> <br>
Ein häufig genanntes Motiv sich mit einer veganen Lebensweise zu beschäftigen sind Umfragen zu Folge die erhofften positiven Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima.<ref>Janssen, M. et al.(2016) Motives of consumers following a vegan diet and their attitudes towards animal agriculture; Appetite Vol. 105, 643-651 https://doi.org/10.1016/j.appet.2016.06.039 (n=329).</ref><ref>Umfrage für Vegan.eu (n=1307): „Warum vegan?“ https://www.vegan.eu/vegan-motive-umfrage/ <br> Archiv: https://web.archive.org/save/https://www.vegan.eu/vegan-motive-umfrage/</ref><ref>Umfrage für Veganz (n=24.000): https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1067492/umfrage/umfrage-zu-gruenden-fuer-den-veganismus-in-europa/ <br> Archiv: https://web.archive.org/save/https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1067492/umfrage/umfrage-zu-gruenden-fuer-den-veganismus-in-europa/</ref> <br>
Insbesondere der Einfluss der ernährungsbedingten Umweltauswirkungen wird dabei betont. Die Vorteile einer auf Pflanzen basierenden Ernährungsweise bestehen dabei darin, dass im Durchschnitt der Ressourcenverbrauch geringer ausfällt, es zu geringeren Emission klimawirksamer Gase in die Atmosphäre kommt, sie eine geringere Belastung des Grundwassers mit Nitrat und Phosphat zur Folge hat, sowie weniger nachteilige Auswirkung auf die Artenvielfalt. (Mehr dazu unter Studienlage.)<br>
Insbesondere der Einfluss der ernährungsbedingten Umweltauswirkungen wird dabei betont. Die Vorteile einer auf Pflanzen basierenden Ernährungsweise bestehen dabei darin, dass im Durchschnitt der Ressourcenverbrauch geringer ausfällt, es zu geringeren Emission klimawirksamer Gase in die Atmosphäre kommt, sie eine geringere Belastung des Grundwassers mit Nitrat und Phosphat zur Folge hat, sowie weniger nachteilige Auswirkung auf die Artenvielfalt.<br>
Anzumerken ist, dass vorteilhafte Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima in Folge der Annahme einer veganen Lebensweise allein kein hinreichendes Kriterium für die Annahme einer solchen Lebensweise sein können, da Ausbeutung von und Grausamkeiten gegenüber Tieren nicht immer mit (höheren) Umweltbelastungen einhergehen müssen.
Anzumerken ist, dass vorteilhafte Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima in Folge der Annahme einer veganen Lebensweise allein kein hinreichendes Kriterium für die Annahme einer solchen Lebensweise sein können, da Ausbeutung von und Grausamkeiten gegenüber Tieren nicht immer mit (höheren) Umweltbelastungen einhergehen müssen.


==Öffentliche Thematisierung==
==Öffentliche Thematisierung==
In der öffentlichen Wahrnehmung gilt ein veganer Lebensstil gemeinhin als besonders nachhaltig. Bekannte Persönlichkeiten aus der Umwelt- und Klimaschutzbewegung geben an sich vegan zu ernähren, um das Klima nicht unnötig zu belasten und die Umwelt zu schonen. Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg berichtete in einem Interview mit dem US-amerikanischen Politmagazin [https://de.wikipedia.org/wiki/Democracy_Now Democracy Now] sie habe sich aus Gründen des Klimaschutzes zu einer veganen Lebensweise entschlossen. <ref>Thunberg, G.(11.Dez.2018)School Strike for the Climate:Meet 15-year-old Activist Greta Thunberg, who inspired a global movement, Interviewt von Goodmann, A.: https://www.democracynow.org/2018/12/11/meet_the_15_year_old_swedish</ref>
In der öffentlichen Wahrnehmung gilt ein veganer Lebensstil gemeinhin als besonders nachhaltig. Bekannte Persönlichkeiten aus der Umwelt- und Klimaschutzbewegung geben an sich vegan zu ernähren, um das Klima nicht unnötig zu belasten und die Umwelt zu schonen. Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg berichtete in einem Interview mit dem US-amerikanischen Politmagazin [https://de.wikipedia.org/wiki/Democracy_Now Democracy Now] sie habe sich aus Gründen des Klimaschutzes zu einer veganen Lebensweise entschlossen. <ref>Thunberg, G.(11.Dez.2018)School Strike for the Climate:Meet 15-year-old Activist Greta Thunberg, who inspired a global movement, Interviewt von Goodmann, A.: https://www.democracynow.org/2018/12/11/meet_the_15_year_old_swedish <br> Archiv: https://www.democracynow.org/2018/12/11/meet_the_15_year_old_swedish</ref>
In einem TedX-Talk im selben Monat nannte sie neben dem Fliegen auch den Verzehr von Milch und Fleisch als Versäumnisse die Klimawissenschaftler und Politiker noch heute gegen das Klima begingen.<ref> Greta Thunberg (12.Feb.2019) – The disarming case to act right now on climate change - TedX Stockholm https://youtu.be/H2QxFM9y0tY?t=408</ref><br>
In einem TedX-Talk im selben Monat nannte sie neben dem Fliegen auch den Verzehr von Milch und Fleisch als Versäumnisse die Klimawissenschaftler und Politiker noch heute gegen das Klima begingen.<ref> Greta Thunberg (12.Feb.2019) – The disarming case to act right now on climate change - TedX Stockholm https://youtu.be/H2QxFM9y0tY?t=408</ref><br>


Im Beschluss der 32. Ordentlichen Bundesdelegiertenkonferenz der Partei Bündnis 90/DIE GRÜNEN, in dem sich für eine Einführung eines Veggitages an öffentlichen Kantinen und Mensen ausgesprochen worden ist, führte die Partei als Begründung an, man wolle <q>Flagge zeigen gegen die zerstörerischen Mittel der industriellen Agrarproduktion: Raubbau an Klima und Natur, ungerechte Verteilung von Boden, Wasser und Nahrung, Verschwendung von Lebensmitteln und tierquälende Massentierhaltung</q> und gab insbesondere hohe Einsparungen von CO2 als messbaren Beitrag zum Klimaschutz an. <ref>Bündnis90/DIE GRÜNEN (Nov.2010) Beschluss: DIE GRÜNEN unterstützen den „Veggiday“, 32. Ordentliche Bundesdelegiertenkonferenz: https://wolke.netzbegruenung.de/s/Pg4EW2RpcY3sCND?path=%2F2010-11-Freiburg#pdfviewer</ref>
Im Beschluss der 32. Ordentlichen Bundesdelegiertenkonferenz der Partei Bündnis 90/DIE GRÜNEN, in dem sich für eine Einführung eines Veggitages an öffentlichen Kantinen und Mensen ausgesprochen worden ist, führte die Partei als Begründung an, man wolle <q>Flagge zeigen gegen die zerstörerischen Mittel der industriellen Agrarproduktion: Raubbau an Klima und Natur, ungerechte Verteilung von Boden, Wasser und Nahrung, Verschwendung von Lebensmitteln und tierquälende Massentierhaltung</q> und gab insbesondere hohe Einsparungen von CO2 als messbaren Beitrag zum Klimaschutz an. <ref>Bündnis90/DIE GRÜNEN (Nov.2010) Beschluss: DIE GRÜNEN unterstützen den „Veggiday“, 32. Ordentliche Bundesdelegiertenkonferenz: https://wolke.netzbegruenung.de/s/Pg4EW2RpcY3sCND?path=%2F2010-11-Freiburg#pdfviewer <br> Archiv: https://web.archive.org/web/20200409172945/https://wolke.netzbegruenung.de/s/Pg4EW2RpcY3sCND?path=%2F2010-11-Freiburg</ref>




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Die Studienlage bescheinigt einer [[Vegane Ernährung|veganen Ernährungsweise]] mit großer Regelmäßigkeit, dass diese im Schnitt die nachhaltigste Ernährungsform sei. Jedoch sind solche Studien nur bedingt aussagekräftig, da die Datengrundlage häufig unzureichend ist und daher viele Annahmen getroffen werden müssen. Der Fokus auf spezifische Wirkungskategorien, lässt wiederum andere außenvor und eine ganzheitliche Betrachtung sprengt den Rahmen einer jeden wissenschaftlichen Arbeit. Generell ist anzumerken, dass die Auswirkungen auf die Umwelt durch bestimmte Ernährungsweisen sehr unterschiedlich sein können, je nachdem welche Anbaumethoden gewählt worden sind, ob und wie die Lebensmittel verarbeitet worden sind, ob und wie die Lebensmittel transportiert worden sind und weiteren Faktoren. Bei der Berrechnung von [https://de.wikipedia.org/wiki/Lebenszyklusanalyse  Lebenszyklus-Analysen] müssen bestimmte Annahmen gemacht werden, weswegen sich die Werte je nach Quelle deutlich unterscheiden können.
Die Studienlage bescheinigt einer [[Vegane Ernährung|veganen Ernährungsweise]] mit großer Regelmäßigkeit, dass diese im Schnitt die nachhaltigste Ernährungsform sei. Jedoch sind solche Studien nur bedingt aussagekräftig, da die Datengrundlage häufig unzureichend ist und daher viele Annahmen getroffen werden müssen. Der Fokus auf spezifische Wirkungskategorien, lässt wiederum andere außenvor und eine ganzheitliche Betrachtung sprengt den Rahmen einer jeden wissenschaftlichen Arbeit. Generell ist anzumerken, dass die Auswirkungen auf die Umwelt durch bestimmte Ernährungsweisen sehr unterschiedlich sein können, je nachdem welche Anbaumethoden gewählt worden sind, ob und wie die Lebensmittel verarbeitet worden sind, ob und wie die Lebensmittel transportiert worden sind und weiteren Faktoren. Bei der Berrechnung von [https://de.wikipedia.org/wiki/Lebenszyklusanalyse  Lebenszyklus-Analysen] müssen bestimmte Annahmen gemacht werden, weswegen sich die Werte je nach Quelle deutlich unterscheiden können.


Eine im Jahr 2019 erschienene [https://de.wikipedia.org/wiki/Systematische_%C3%9Cbersichtsarbeit  systematische Übersichtsarbeit] von Chai et al. untersuchte 16 Studien und 18 Übersichtsarbeiten und kam zu dem Schluss, dass eine vegane Ernährungsweise gegenüber einer omnivoren und einer [[Vegetarismus|lacto-ovo-vegetarischen]] geringere [https://de.wikipedia.org/wiki/Treibhausgas  Treibhausgasemissionen], einen geringeren Landflächenbedarf und einen geringeren Verbrauch [https://de.wikipedia.org/wiki/Virtuelles_Wasser  virtuellen Wassers] nach sich ziehe. Chai et al. weisen zudem darauf hin, dass möglicherweise ähnliche Ergebnisse erzielt werden könnten, wenn der Konsum von tierlichen Produkten nicht gänzlich gemieden würde, sondern diese lediglich erheblich reduziert würden.<ref> Chai, B. C. et al. (2019) Review: Which Diet Has the Least Environmental Impact on Our Planet? A Systematic Review of Vegan, Vegetarian and Omnivorous Diets; Sustainability 2019, 11, 4110: https://doi.org /10.3390/su11154110</ref>
Eine im Jahr 2019 erschienene [https://de.wikipedia.org/wiki/Systematische_%C3%9Cbersichtsarbeit  systematische Übersichtsarbeit] von Chai et al. untersuchte 16 Studien und 18 Übersichtsarbeiten und kam zu dem Schluss, dass eine vegane Ernährungsweise gegenüber einer omnivoren und einer [[Vegetarismus|lacto-ovo-vegetarischen]] geringere [https://de.wikipedia.org/wiki/Treibhausgas  Treibhausgasemissionen], einen geringeren Landflächenbedarf und einen geringeren Verbrauch [https://de.wikipedia.org/wiki/Virtuelles_Wasser  virtuellen Wassers] nach sich ziehe. Chai et al. weisen zudem darauf hin, dass möglicherweise ähnliche Ergebnisse erzielt werden könnten, wenn der Konsum von tierlichen Produkten nicht gänzlich gemieden würde, sondern diese lediglich erheblich reduziert würden.<ref> Chai, B. C. et al. (2019) Review: Which Diet Has the Least Environmental Impact on Our Planet? A Systematic Review of Vegan, Vegetarian and Omnivorous Diets; Sustainability 2019, 11, 4110: https://doi.org/10.3390/su11154110</ref>


Rabès et al. haben in ihrer Studie, die im Jahr 2020 erschienen ist, vier Ernährungsweisen in einer französischen Probandengruppe (n=29.210) miteinander verglichen: Omnivor, pescetarisch, vegetarisch und vegan. Dabei wurden die [https://de.wikipedia.org/wiki/Treibhausgas  Treibhausgasemissionen], der Energieverbrauch und der Landflächenbedarf als Wirkungskategorien gewählt. Zudem wurde untersucht, wie hoch der Anteil an [https://de.wikipedia.org/wiki/Bio-Lebensmittel  biologisch produzierten Lebensmitteln] in den jeweiligen Ernährungsformen gewesen ist. Dabei schnitt die vegane Probandengruppe in den drei betrachteten Wirkungskategorien am besten ab und die veganen Probanden konsumierten im Schnitt mehr [https://de.wikipedia.org/wiki/Bio-Lebensmittel  biologisch produzierte Lebensmittel]. Allerdings verweisen Rabès et al. an dieser Stelle darauf, dass es für eine abschließende Beurteilung der Nachhaltigkeit der verschiedenen Ernährungsformen weitere Faktoren zu berücksichtigen gälte. Insbesondere müsste berücksichtigt werden welche Auswirkungen die Ernährungsweisen auf die biologische Vielfalt, die Ökotoxizität, die Nitrat- und Pestizidauswaschung, die Bodenqualität  die Wassernutzung und weitere Wirkungskategorien haben.<ref> Rabès, A. et al.(2020) Greenhouse gas emissions, energy demand and land use associated with omnivorous, pesco-vegetarian, vegetarian, and vegan diets accounting for farming practices, Sustainable Production and Consumption, Vol.22 (2020) 138–146: https://doi.org/10.1016/j.spc.2020.02.010</ref>
Rabès et al. haben in ihrer Studie, die im Jahr 2020 erschienen ist, vier Ernährungsweisen in einer französischen Probandengruppe (n=29.210) miteinander verglichen: Omnivor, pescetarisch, vegetarisch und vegan. Dabei wurden die [https://de.wikipedia.org/wiki/Treibhausgas  Treibhausgasemissionen], der Energieverbrauch und der Landflächenbedarf als Wirkungskategorien gewählt. Zudem wurde untersucht, wie hoch der Anteil an [https://de.wikipedia.org/wiki/Bio-Lebensmittel  biologisch produzierten Lebensmitteln] in den jeweiligen Ernährungsformen gewesen ist. Dabei schnitt die vegane Probandengruppe in den drei betrachteten Wirkungskategorien am besten ab und die veganen Probanden konsumierten im Schnitt mehr [https://de.wikipedia.org/wiki/Bio-Lebensmittel  biologisch produzierte Lebensmittel]. Allerdings verweisen Rabès et al. an dieser Stelle darauf, dass es für eine abschließende Beurteilung der Nachhaltigkeit der verschiedenen Ernährungsformen weitere Faktoren zu berücksichtigen gälte. Insbesondere müsste berücksichtigt werden welche Auswirkungen die Ernährungsweisen auf die biologische Vielfalt, die Ökotoxizität, die Nitrat- und Pestizidauswaschung, die Bodenqualität  die Wassernutzung und weitere Wirkungskategorien haben.<ref> Rabès, A. et al.(2020) Greenhouse gas emissions, energy demand and land use associated with omnivorous, pesco-vegetarian, vegetarian, and vegan diets accounting for farming practices, Sustainable Production and Consumption, Vol.22 (2020) 138–146: https://doi.org/10.1016/j.spc.2020.02.010</ref>
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